Daimler Benz 220S Cabriolet Ponton // voll restauriert // 2,8 ltr. Hubraum

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Technische Daten

Hersteller/ Modell: Daimler Benz 220 S Cabriolet
Laufleistung: 77000
Exterieur: silbermetallic
Interieur: Leder rot
Erstzulassung: 01.07.1958
Leistung in PS/ KW: 130/96
Fahrzeugaufbau:PKW offen Cabriolet

Ausstattungsmerkmale

Retro-Radio mit zeitgemäßen Funktionen wie Bluetooth, Metallic-Lackierung, Voll-Lederausstattung, Scheibenbremsanlage, professioneller Motorumbau auf 2800 ccm mit Doppelvergaser-Anlage

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Ganz ehrlich.

Wir waren allesamt gespannt, was für ein Automobil uns da erwartet. Formal, aus jeder nur denkbaren Perspektive betrachtet, war keine Überraschung zu erwarten. Das Ponton-Cabriolet gehört zumindest für uns zu einem der formschönsten Nachkriegs-Cabriolets überhaupt. Seine Proportionen sind im Vergleich zu einem RR Corniche oder 111er Cabriolet um genau den Maßstab verkleinert, um ihn selbst heute noch passend in unser Straßenbild zu integrieren. Er passt in unsere Welt wie ein Maßanzug von Brioni, zeitlos elegant, unverkennbar und doch mit dem nötigen Maß an Diskretion. For those who know, not for those who show sozusagen. Und doch - bei aller gelungenen Formensprache, den vielen einzigartigen Details, der Grandezza im Auftritt - ist zum Beispiel sein Kofferraum familientauglich und für längere Urlaubsfahrten ausreichend dimensioniert, selbst wenn die große Garderobe mit soll. Die Sitzposition für 4 erwachsene Personen ist fernreisetauglich, wenn schon die Reise an sich Teil des Urlaubs wird und hin und wieder Picknick-Pausen eingelegt werden. Das eigentliche Fahren damit ist selbst heute noch auf einem Komfortniveau, an dem sich sogar moderne Konstruktionen eine Scheibe abschneiden können.

All diese Dinge sind uns bestens bekannt und machen das Ponton-Cabrio zur bekannten, geschätzten Größe in unserem langjährigen Repertoire automobiler Helden und Legenden.

Gespannt waren wir bei diesem besonderen Exemplar auf die fahrdynamischen Veränderungen, denn bei aller Wertschätzung des 220 S Ponton-Cabriolets und seinen unbestrittenen Qualitäten - das eigentliche Fahren damit ist mit dem Begriff “gemütlich” bestens beschrieben. Es beschleunigt nicht, es legt ab. Und wenn es seine ideale Reisegeschwindigkeit von ca. 120 km/h erreicht hat, ist die Fahrt ein Hochgenuß und bestens für tiefenenspanntes Gleiten bei einem Ruhepuls von max. 65/min geeignet. Dynamisch bietet der 220S aus heutiger Sicht keine Überraschungen, was übrigens bitte nicht negativ belegt werden sollte! Im Gegenteil…das tiefe Vertrauen in die solide Mechanik, der strukturell unerschütterliche Aufbau der oben offenen Karosserie, und am Ende die über Jahrzehnte gewachsene Erfahrung mit den Untertürkheimer Produkten zeigen bereits ab den ersten Metern ihre Wirkung.

Zu den ersten Gedanken gehört sicher die Frage: Wem vererbe ich dieses Prachtstück? Dieses Auto begleitet mich den langen Weg, bis entweder nicht mehr fahren will oder kann!

Sofern es sich jedoch um genau dieses hier vorgestellte Exemplar handelt, wird bereits nach kurzer Fahrt klar - hier droht ein Jahrzehnte lang gefestigtes Weltbild zu zerfallen, und nichts ist, wie es einmal war! Die bisherigen Eigenschaften des “großen” Ponton mit dem 6-Zylindermotor wurden zu Werten, für die so ein Automobil steht, und nun plötzlich ist einfach alles anders!

Die bequem gepolsterten Sitze sind die gleichen, ebenso die zwar spielfreie, aber doch indirekte Lenkung altbekannt, jeder Schalter, jeder Handgriff vertraut. Doch was der um 600 ccm erweiterte Hubraum in Verbindung mit den Scheibenbremsen aus diesem Daimler Benz macht, ist milde ausgedrückt FRAPPIEREND!

Nicht nur, daß man praktisch ab 40 km/h nahezu alles im großen, 4.ten Gang erledigen kann (auch am Berg! Glauben Sie es uns bitte erstmal ungeprüft. Sollten Sie sich für eine Besichtigung und Probefahrt damit entscheiden, werden Sie es am eigenen Leibe spüren. Nichts, absolut gar nichts, läßt diesen Ponton jemals angestrengt wirken. Er ist derart großzügig mit Leistung, aber vor allem Drehmoment versehen, daß man sich nach einigen Kilometern fragt, warum da nicht Daimler selbst drauf kam? Oder einer der handverlesenen Ponton-Tüftler im Laufe der letzten Jahrzehnte? (Ehrlich gesagt wissen wir nicht, ob nicht schon längst auch jemand anderes auf diese geniale Idee kam, dem Ponton ein größeres Herz zu verpflanzen. Falls doch, bitten wir an dieser Stelle um Vergebung. Wir wussten einfach nichts darüber, und uns alle hat dieser Ponton so abgeholt, daß uns als lupenreine Automobilisten geradezu zwingt, so ausführlich darüber zu berichten!)

Bei aller Begeisterung für diese glückliche Wahl des Antriebs sollte unbedingt erwähnt werden: Der komplett neu aufgebaute Motor samt aller Nebenaggregate, Vergaser usw. hat seit seinem Einbau in der ponton-manufaktur (Umbaukosten ü. € 30000.—!!) rund 1700 km zurückgelegt. Er befindet sich streng genommen noch in der Einfahr-Phase und entwickelt sich sicher noch besser, als er jetzt schon ist. Andererseits läßt sich das Cabriolet jetzt schon so lässig fahren, daß der Motor im Grunde sein ganzes weiteres Leben lang im Einfahrmodus bewegt wird. Das üppige Drehmoment überzeugt in allen Lagen und drängt eine defensive, schaltfaule Fahrweise geradezu auf, die widerum bestens zum Charakter des Autos und hoffentlich künftigen Fahrers passt. Das unangestrengte, souveräne Gleiten ist ohne Zweifel die Parade-Disziplin des Ponton Cabriolets, frei von jeder Hektik und Anstrengung. Wer diese besonders herausragende Eigenschaft an ihm erkennt und verinnerlicht, findet kaum ein anderes Fahrzeug, das derart überzeugt.

Dieses Ponton Cabriolet wurde lt. Datenkarte zwar für USA gebaut, kam aber niemals über den großen Teich. Aus Erzählungen intimer Kenner wurde uns jedoch vermittelt, daß es in den 50er Jahren innerhalb entsprechender Kreise im mediterranen Raum Europas ausgesprochen chic war, das “andere” zu haben. Anders zu sein. Zu erkennen ist das für USA vorgesehene Modell an den beiden Zusatzleuchten unter den Scheinwerfern, die in der BRD-Version gespart wurden. Rote, statt gelb gefärbte Rückleuchten für die Blinker, und ein paar weitere, unwesentliche Unterschiede, aber nur für die Insider von Bedeutung.

Heute, nach über 6 Jahrzehnten, ist wichtig, wie sich das Fahrzeug denn im Ist-Zustand präsentiert. Das Ponton Cabriolet und auch Coupe waren damals gemeinsam mit dem 300SL die letzten von Hand gebauten Fahrzeuge bei Mercedes. Die Herstellung jedes einzelnen Exemplares setzte Handwerker mit ausgeprägten Fähigkeiten voraus, denn jedes Fahrzeug war im Grunde ein in Handarbeit gebautes Einzelstück. Begnadete Handwerker, die man heute kaum mehr findet.

Im Ganzen betrachtet ähneln sich diese Fahrzeuge natürlich, aber schon bei den Zierleisten oder den Hauben und Türen hören die Gemeinsamkeiten auf. Jede Tür wurde damals in mühevoller Arbeit in seine dafür vorgesehene Karosse eingepasst, zum Teil mit bis zu 2 cm Unterschied von der einen zur anderen. Die damaligen Karosseriebauer und Feinblechner in dieser besonderen Abteilung der Firma Daimler Benz würde man heute mit Fug und Recht als Künstler bezeichnen, denn nur die Besten waren dafür ausgewählt. So auch die Sattler, zuständig für das feudale Interieur - jeder für sich ein wahrer Meister seines Gewerks.

Der Zeitsprung zum heutigen Jahr 2022 läßt erahnen: immer weniger oben genannte Handwerker mit herausragenden skills sind in der Lage, ein derart komplexes Fahrzeug wie das Ponton-Cabriolet oder Coupé fachgerecht und originalgetreu in den Zustand zu versetzen, den wir in hunderten von Details an unserem angebotenen Exemplar bewundern können. Würde man sich heute an eine vollumfängliche Restaurierung eines solchen Kunswerks wagen, müsste man - abgesehen vom Finden geeigneter Betriebe und der nötigen Zeit - einen ungleich höheren Betrag, als den Kaufpreis unseres Angebotes bereitstellen.

Genau dieser Umstand ist jedoch auch das Glück für diejenigen, die auf der Suche nach einem toprestaurierten Modell sind. Die heutige Marktsituation hält sowohl das Ponton Coupé, als auch das Cabriolet, unter dem Radar, aus welchem Grund auch immer. Wir können Ihnen jedoch aus der Erfahrung der letzten Jahrzehnte versichern - das geschah mit nahezu ALLEN, heute hoch begehrten und entsprechend taxierten Modellen. Ob wir nun als Beispiel ein Modell wie den 111er nehmen, den Porsche 911 mit kurzem Radstand bemühen, oder einen Ausflug nach England wagen für die Sicht auf einen offenen Aston Martin vergangener Jahrzehnte: jedes dieser erwähnten Beispiele taugt, um nachvollziehen zu können - Herkunft (Hersteller), gebaute Stückzahl, Modell und schließlich die Qualität des Zustandes oder der Restaurierung ist entscheidend für die entsprechende Würdigung der einzelnen Fahrzeuge. Mal früher, mal später, ja (wobei wir uns dabei nicht ausschließlich auf den nationalen Markt konzentrieren, sondern wirklich globale Bewegungen beobachten sollten), mal mehr und mal weniger explosiv, aber am Ende hat noch jedes Modell mit entsprechender DNA den Weg an seinen verdienten Platz gefunden.

Mit vernünftigem Menschenverstand ist es nicht zu erklären, warum ein Messerschmitt Kabinenroller “Tiger” mehr kosten soll, als zum Beispiel ein Ponton Cabriolet….überspitzt ausgedrückt lässt sich das erste Beispiel quasi auf dem Küchentisch restaurieren, wogegen für das zweitgenannte Fahrzeug rund 2000 Stunden - mit nach oben offener Richter-Skala - bester Handwerkskunst nötig sind.

Zurück zu unserem Ponton: wir wollen keinesfalls die Meinung aller Gralshüter der Originalität ändern, für die eine motorische Aufrüstung wie im Falle unseres präsentierten Cabriolets schon aus Prinzip nicht sein darf. Ok. Aber was machen all diejenigen, die genau wie wir das Ponton Cabriolet als eines der schönsten Beispiele für Automobile dieser Art überhaupt sehen, aber immer wieder durch seine biedere und gemütliche Motorisierung eingebremst werden, weil diese Autos für die ersten 100 km im Jahr faszinieren, aber leider irgendwann auch zu “gemütlich” zu werden drohen? Was, wenn allein schon eine kurze Probefahrt damit reicht, um dieses an sich tolle Automobil der Oberklasse plötzlich mit ganz anderen Augen und damit Nutzungsmöglichkeiten zu betrachten?

Sie wollten schon immer mal mit einem solchen Fahrzeug eine Dolomitenrundfahrt machen? Mit diesem Ponton werden Sie Ihre wahre Freude daran haben! Nicht nur als Fahrer/in, sondern mindestens genauso als Co-Pilot/in, denn abgesehen von der famosen Aussicht in den schönsten Bergen unseres Kontinents werden Sie als Insasse eines solchen Traumcabriolets selbst von politisch grün gefärbten Wanderern gefeiert.

Wir können Sie bei kaum einem anderem mehr, als bei diesem Kraftwagen dazu ermuntern, Ihre eigenen Gedanken spielen zu lassen, um den Sinn einer solch umfangreichen Umrüstung zu erkennen von Jemandem, der - glauben Sie uns bitte - alle Sinne besammen hat und sehr genau weiß, was er will und in welcher Qualität das Gewünschte umgesetzt werden muß. Der einfache Geschmack des geschätzten Verantwortlichen für diese Arbeiten macht uns die Beschreibung der Qualität dieser Aufrüstung einfach - er will das Beste. Immer. Damit können wir arbeiten. Darum also - wenn Sie alles Geschriebene bis hier spannend finden und Sie das Fahrzeug selbst genau deswegen interessiert, weil es abseits von matching numbers-Floskeln einfach um Klassen besser fahren lässt, als jedes noch so original erhaltene oder restaurierte Exemplar, sind Sie angekommen.

Einen besser fahrenden (und bremsenden) Ponton werden Sie in dieser Qualität der Ausführung nicht finden. Für die einen ein no-go, für die anderen beruhigend zu wissen, denn auch dieser Ponton ist in seiner Art und Eigenschaft ein Solitär, der damit bestens in unsere Ausstellung passt.

Mit den besten Empfehlungen, in diesem Fall ganz besonders

Ihr dls-team